Rückblick auf die Beratungen


Rückblick auf die Beratungszahlen

Wuppertal, 18.02.2021. 2020 war für alle ein herausforderndes Jahr. Das hat sich auch an den Beratungsangeboten der »Nummer gegen Kummer« bemerkbar gemacht. Rund 494.442 Ratsuchende haben in 2020 die »Nummer gegen Kummer« kontaktiert: davon über 461.000 Kinder und Jugendliche in der Telefon- und Onlineberatung und 33.380 Eltern am Elterntelefon (Nicht jeder Kontakt (Anruf/Nachricht) führt zu einer Beratung, was unterschiedliche Gründe haben kann, wie zum Beispiel auflegen, schweigen oder Anrufe ohne ein bestimmtes Anliegen).
Aus diesen Kontakten entwickelten sich insgesamt 128.524 Beratungen, in denen ein intensives Gespräch mit Kindern, Jugendlichen und Eltern zu ihren Problemen oder Themen geführt wurde. Das sind rund 7% mehr Beratungen als noch in 2019.



Die Anzahl der Beratungen am Kinder- und Jugendtelefon bewegen sich 2020 ungefähr auf dem hohen Vorjahresniveau, während bei der Online-Beratung für Kinder und Jugendliche und vor allem am Elterntelefon deutliche Steigerungen im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen sind. Diese Zahlen unterstreichen den hohen Bedarf der kostenlosen und anonymen Hilfsangebote der »Nummer gegen Kummer«.

Erste Auswertungen haben ergeben: Viele Eltern rufen auch an, um über ihre aktuellen und akuten Belastungen (Betreuungssituation der Kinder, Konflikte in der Familie sowie Gefühle der Verunsicherung und Überforderung) in der Krisensituation zu sprechen und auch um präventiv Konfliktsituationen angemessen begegnen zu können. Kinder nutzen die Beratungsangebote ebenfalls verstärkt, um mit der für sie ungewohnten neuen Situation umzugehen: So sprechen junge Ratsuchende vermehrt über psychische Probleme, Einsamkeit und Konflikte innerhalb der Familie und auch verstärkt über Gewalterfahrungen.

Bundesministerin Franziska Giffey betont: „Es ist sehr wichtig, Kinder, Jugendliche und Eltern mit ihren Problemen nicht allein zu lassen. Die hohe Nachfrage nach Beratungsangeboten in der Corona-Pandemie zeigt das deutlich. Es war deshalb richtig, dass wir die Nummer gegen Kummer in dieser Zeit mit zusätzlichen Mitteln ausgestattet haben. Und auch in diesem Jahr verstärken wir die Förderung der Nummer gegen Kummer, um die Erreichbarkeit des Kinder- und Jugendtelefons, des Elterntelefons und der Online-Beratung für Kinder und Jugendliche deutlich zu erhöhen. Mein ganz besonderer Dank gilt allen ehrenamtlichen Beraterinnen und Beratern und dem Verein Nummer gegen Kummer e.V. für ihren Einsatz in den letzten Monaten. Sie haben sich unter den erschwerten Bedingungen in der Pandemie täglich und auch an den Feiertagen um die Nöte der Ratsuchenden gekümmert. Die Hilfetelefone geben uns Aufschluss darüber, was Eltern, Kinder und Jugendliche bewegt. Klar ist: Sie brauchen eine Perspektive. Die Belange der Familien und besonders die der Kinder und Jugendlichen haben für mich Priorität und sollten bei den Plänen für Lockerungen im Fokus stehen.“

Dem Motto der »Nummer gegen Kummer« - Darüber reden hilft - kommt auch in den nächsten Tagen und Wochen sicherlich in vielen Familien weiterhin eine große Bedeutung zu. 


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